Darmbeschwerden Ursachen
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Es gibt beinahe niemanden, der in seinem Leben nicht einmal unter Beschwerden des Darms leidet. Das hat ganz unterschiedliche Gründe. Denn die eine Ursache für Darmprobleme gibt es nicht. Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen können viele mögliche Auslöser haben. Angefangen bei einer gestörten Darmflora, über entzündliche Prozesse und Infektionen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen.
In Wasser, im Boden, auf Oberflächen und sogar in der Luft leben unzählige Mikroorganismen. Auf einem Handy sind es etwa 3.895 Bakterien pro Quadratzentimeter, auf Spüllappen sogar 20.868. Wir sind täglich mit ihnen konfrontiert, und werden sogar von den kleinen Lebewesen bevölkert. Auf unserer Haut, den Schleimhäuten und sogar in unserem Innersten haben es sich rund 100 Trillionen Mikroorganismen gemütlich gemacht. Viele dieser Untermieter leben mit uns in Symbiose. Das heißt, sowohl sie als auch wir Menschen profitieren von dieser Wohngemeinschaft. Bestes Beispiel dafür ist die Darmflora, auch Mikrobiom genannt. Darunter versteht man die Gesamtheit aller Bakterien, die unseren Darm bevölkern und beispielsweise in der Zersetzung von Nahrungsresten helfen. Der absolute Großteil aller Mikroorganismen schadet uns nicht. Doch einige Bakterien wie Campylobacter, Viren wie Rotaviren oder Pilze wie der Candida albicans können Infektionen lostreten und sind somit Ursache für Verdauungsprobleme.
Erkrankungen, die primär den Verdauungstrakt betreffen, gibt es einige. Sie können akut auftreten, wie eine Magen-Darm-Grippe, oder chronisch werden, wie ein Reizdarm. Je nach Erkrankung sind die Verläufe harmlos bis schwerwiegend, in manchen Fällen sogar lebensbedrohlich.
Folgende Erkrankungen können Ursache von Darmbeschwerden sein:
Unverträglichkeiten auf gewisse Nahrungsmittel sind weit verbreitet. Betroffene bekommen beim Verzehr gewisser Lebensmittel Symptome wie Durchfall oder Sodbrennen.
Generell werden Unverträglichkeiten in drei Gruppen eingeteilt:
Toxische Nahrungsmittelunverträglichkeit
Strukturelle Nahrungsmittelunverträglichkeit
Nicht toxische Nahrungsmittelunverträglichkeit
Immunologische Nahrungsmittelunverträglichkeit
Nicht immunologische Nahrungsmittelunverträglichkeit
Zu den immunologischen Nahrungsmittelallergien zählen etwa Allergien gegen Kuhmilch, Hühnereier, Fisch oder Erdnuss sowie Zöliakie. Lactose- oder Fructoseintoleranz werden hingegen den nicht immunologischen Nahrungsmittelallergien zugeordnet.
Unser Darm wird von etwa 100 Billionen Bakterien bewohnt. Dabei handelt es sich um viele unterschiedliche Gattungen, darunter Bifidobakterien, Escherichia coli, Enterobakterien, Laktobazillen und Streptokokken. Die genaue Zusammensetzung des Mikrobioms ist von Mensch zu Mensch verschieden und beinahe so individuell wie der Fingerabdruck. Solange gute Bakterien in der Darmflora überwiegen, leisten die Mikroorganismen uns gute Dienste, helfen bei der Aufspaltung von Nahrung, erzeugen Vitamine und unterstützen unser Immunsystem. Siedeln sich hingegen mehr und mehr schädliche Bakterien oder gar andere Parasiten in der Darmschleimhaut an, hat das direkte Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Beschwerden wie Durchfall oder Blähungen können auf die Ursache Fehlbesiedelung hindeuten
Erkrankungen machen die Einnahme von Medikamenten nötig. Das führt zwar zur Genesung, hinterlässt aber teilweise deutliche Spuren im Darm. Studienergebnisse etwa zeigen, dass die Einnahme von Antibiotika die Darmflora maßgeblich beeinflusst. Einige Bakterien verschwinden dauerhaft, andere brauchen mehrere Monate, um sich wieder anzusiedeln.
Auch Medikamente gegen Diabetes, Alzheimer oder Krebs können Beschwerden im Verdauungstrakt zur Folge haben.
Der Darm ist das zentrale Organ unserer Verdauung. Daher ist es wenig überraschend, dass die Ernährung einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden des Organs hat. Fette, zuckerhaltige Nahrungsmittel sowie industriell gefertigte Lebensmittel sollten vermieden werden. Stattdessen schmeichelt eine ausgewogene und ballaststoffreiche Kost dem Darm. Neben der Ernährung spielen noch weitere Faktoren des täglichen Lebens in punkto Darmgesundheit eine Rolle. Regelmäßige Bewegung bringt den Darm in Schwung, ausreichend Schlaf und eine gute Work-Life-Balance tun Psyche und in weiterer Folge der Verdauung gut. Denn Psyche und Darm sind eng miteinander verbunden. Geht es dem einen schlecht, leidet auch der andere darunter. Der richtige Umgang mit Stress spielt daher für die Darmgesundheit eine wesentliche Rolle, weshalb psychischen Ursachen in Bezug auf den Darm auch aus medizinischer Sicht ein immer größerer Einfluss zugesprochen wird.