Passionsblume

Lesezeit 3 min

Die Passionsblume ist hierzulande meist als Zierpflanze in Innenräumen bekannt, da sie warme Orte mit genügend Feuchtigkeit schätzt. Heimisch sind die meisten der über 500 Arten in Süd- bis Mittelamerika. Einige Vertreter kommen aus Australien, Asien und Madagaskar. Eine Art spielt eine eine große Rolle in der Heilkunde: Die Passiflora incarnata.

Was ist die Passionsblume?

Die Passionsblume ist eine Kletterpflanze (wenige Arten wachsen auch aufrecht stehend), die durch christliche Entdecker nach Europa gebracht wurde. Diesem Umstand verdankt sie auch ihren Namen, da sie augenscheinlich in vielerlei Hinsicht an die Passion Christi erinnert. Großer Beliebtheit aber erfreut sie sich nicht nur aufgrund ihrer schönen Blüten, die leider meist nur einen Tag blühen, sondern auch aufgrund ihrer Früchte, weitgehend als Maracuja bekannt.


Schon den indigenen Völkern Amerikas diente die Passionsblume als Heil-, aber auch als Rauschmittel. In Europa findet sie gerne Verwendung als natürliches Beruhigungsmittel.

 

WELCHE ARTEN VON PASSIONSBLUME GIBT ES?


Es gibt um die 520 verschiedenen Arten von Passionsblumen, die sich auch durchaus in ihrem Aussehen unterscheiden können. Aktuell teilt man diese in vier Untergattungen ein:

 

  • Passiflora L.: Diese umfasst in etwa 240 Arten. Sie tragen essbare Früchte und die typischen, auffallend-schönen Blüten. Die wichtigsten Vertreter sind die Passiflora caerulea, Passiflora incarnata, Passiflora edulis f. edulis, Passiflora edulis f. flavicarpa und Passiflora ligularis.
  • Decaloba (DC.) Rchb.: Auch hierzu zählt man an die 220 Arten. Sie sind kleiner und unscheinbarer. Die Blütenfarbe geht von weiß und hellgrün über gelb, orange bis ins Rote.
  • Astrophea (DC.) Mast.: Rund 52 Arten.
  • Deidamioides (Harms) Killip: Umfasst zirka 13 Arten.

In der Heilmedizin spielt vor allem die Passiflora incarnata eine Rolle. Verwendung findet dabei das gesamte sichtbare Kraut, das erst getrocknet wird. Die Passiflora incarnata wird häufig als Tee – gerne auch gemischt mit anderen beruhigenden Heilpflanzen wie Baldrian, Hopfen und Melisse – dargereicht. 

 

Aber auch Extrakte, die zu Kapseln oder Tabletten weiterverarbeitet werden, sind üblich. Wenn hier von den Heilkräften der Passionsblume die Rede ist, ist immer die Passiflora incarnata mit ihren violett-weißen Blüten gemeint.

 

Wogegen hilft die Passionsblume?

Die Passionsblume ist eine Meisterin der Beruhigung. Sie wird in der Pflanzenheilkunde bei Anspannungen und nervöser Unruhe eingesetzt. Sie lindert Gereiztheit, Stress und Angstzustände. Auch bei damit verbundenen physischen Beschwerden wie Schlafstörungen, Magen-Darm-Leiden, Rückenschmerzen oder Verspannungen kann man auf die Passionsblume zurückgreifen. In manchen Fällen sind auch Herzbeschwerden oder Herzrhythmusstörungen das Resultat von Unruhe, Stress und Anspannung. Auch da kann die Passionsblume für Abhilfe sorgen.

 

Wie wirkt die Passionsblume?

Noch ist die Wirkung der Passionsblume nicht vollständig erforscht. Man geht davon aus, dass die Flavonoide für die beruhigende Wirkung der Pflanze verantwortlich sind. Flavonoide sind wasserlösliche Farbstoffe, die in Pflanzen enthalten sind und im menschlichen Körper als Antioxidantien wirken. Aber auch das ätherische Öl kann diesen Effekt herbeiführen. Wahrscheinlich ist die Wirkung auf eine Mischung aller Inhaltsstoffe zurückzuführen.
Neben den oben genannten Einsatzgebieten ist die Passionsblume auch eine Möglichkeit, um auf depressive Verstimmungen oder Hysterie zu reagieren. In manchen Fällen wird sie auch bei Asthma angewandt. Wichtig zu wissen ist, dass sie außerdem eine krampflösende Wirkung hat und blutdrucksenkend wirkt

 

Ein weiterer Vorteil: Die Passionsblume beruhigt, macht aber nicht schläfrig oder gar benebelt.

 

Dosierung und Einnahme von Passionsblume

Einen Passionsblumen-Tee bereitet man mit zirka zwei Gramm frischem oder getrocknetem Passionsblumenkraut zu, indem man 150 Milliliter heißes Wasser darüber gießt. Nach fünf bis zehn Minuten ist der Tee fertig gezogen. Man kann ohne Bedenken zwei bis vier Tassen täglich trinken. Bei Passionsblumen-Extrakten empfiehlt es sich, den Herstellerangaben Folge zu leisten.

 

Nebenwirkungen von Passionsblume

Passionsblume ist sowohl als Tee als auch als Extrakt in der Regel sehr gut verträglich. Selten kommt es zu allergischen Reaktionen. Die Studienlage ist noch sehr dünn, weshalb es für Schwangere, Stillende und Kinder keine Empfehlung zur Einnahme von Passionsblume gibt. Wechselwirkungen mit Arzneimitteln oder anderen Medizinprodukten sind nicht bekannt.

 

Häufige Fragen

Wie wirkt die Passionsblume?

Die Passionsblume eignet sich wunderbar, um Unruhe und Angstzustände zu vertreiben und so Schlafprobleme zu beheben. Außerdem hat sie in Studien eine blutdrucksenkende Wirkung gezeigt.


Ist eine Passionsblume giftig?

Einige der über 500 Arten von Passionsblumen sind tatsächlich giftig. Die meisten aber sind sehr schöne Zierpflanzen, einige bilden sogar wohlschmeckende Früchte oder werden als Heilpflanzen verwendet.


Ist die Passionsblume schlaffördernd?

Ja, die Passiflora incarnata, eine Passionsblumen-Art, kann dabei helfen dabei, Schlafstörungen zu heilen. Sie bekämpft Unruhe, Stress und Angstzustände und fördert so einen erholsamen Schlaf.


Hat Passiflora Nebenwirkungen?

Die Passionsblume ist ein natürliches Beruhigungsmittel, das weder als Tee noch als Extrakt bei normaler Dosierung Nebenwirkungen auslöst. 300 Milligramm täglich können bedenkenlos eingenommen werden. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte man von der Einnahme absehen.


Wie viel Passionsblume pro TAg?

Bei der Einnahme von Passionsblume hält man sich am besten an die Herstellerangaben. Eine mittlere Empfehlung für Passionsblumen-Extrakt in Kapsel-, Dragee- oder Tropfenform beträgt 300 Milligramm pro Tag. Bei der Zubereitung von Tee gießt man zirka zwei Gramm Passionsblume mit 150 Milliliter Wasser auf. Dies kann man bis zu viermal täglich ohne Bedenken trinken.