Myrrhe

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Myrrhe ist den meisten Menschen gerade noch aus dem neuen Testament ein Begriff, in dem die drei Weisen aus dem Morgenland zu Jesu Geburt Gold, Weihrauch und Myrrhe bringen. Heute mag Myrrhe vielleicht als Heilmittel in Vergessenheit geraten sein, doch damals waren diese Gaben von großem Wert. Wenn wir von Myrrhe sprechen, handelt es sich eigentlich um Myrrhenharz, und dieses ist als Hausmittel sehr vielseitig anwendbar. Besonders dem Darm kann Myrrhe gute Dienste leisten.

Was ist Myrrhe?

Myrrhe gewinnt man als getrocknetes Gummiharz von kleinen Bäumen oder Sträuchern, die maximal drei Meter hoch werden. Diese sind wie man aus der Geschichte der heiligen drei Könige ableiten kann, im arabischen Raum und in Afrika heimisch. Nach der Regenzeit im Juli und August werden den Pflanzen kleine Verletzungen zugeführt. Die Bäume sondern dann einen milchigen Saft ab, der eintrocknet. Das orange-braune bis grau-braune Harz dient zum Schutz und zur Wundheilung. Es wird abgeerntet und gegebenenfalls weiterverarbeitet. Die in Europa verwendete Myrrhe kommt hauptsächlich aus dem Sudan, dem Jemen, aus Eritrea oder Somalia.


Myrrhe ist seit tausenden von Jahren als Heilmittel bekannt und wurde von verschiedenen Kulturen unterschiedlich eingesetzt. In unseren Breiten (wenn verfügbar) und im arabischen Raum diente Myrrhe der Wundheilung, während sie in der Ayurveda-Medizin als Mittel gegen Rheuma und erhöhtem Cholesterin eingesetzt wurde

 

Wogegen hilft Myrrhe?

Die Heilkräfte der Myrrhe sind heutzutage eher in Vergessenheit geraten. Dabei ist das Gummiharz sehr umfangreich einsetzbar. Ein typisches Anwendungsgebiet sind Entzündungen in Mund und Rachen. Myrrhe wirkt nämlich desinfizierend und adstringierend, was bedeutet, dass sich die Schleimhäute zusammenziehen. Das macht sie stärker im Kampf gegen Keime, weil sich die Oberfläche dadurch stark verkleinert.
Auch die wundheilende Wirkung ist noch bekannt: Myrrhe fördert die Narbenbildung und wirkt blutstillend. Auch bei Darmerkrankungen ist Myrrhe ein gutes Hausmittel. Sie wirkt krampflösend, indem sie die glatte Darmmuskulatur entspannt. Das ergibt weniger Kontraktionen und lindert Darmkrämpfe. Außerdem reduziert sie im Darm entzündliche Prozesse und die Bildung freier Radikale. Dadurch wirkt Myrrhe antioxidativ. Ihr volles entzündungshemmendes Potential entfaltet sie übrigens in Kombination mit Kaffeekohle und Kamille, was auch der Grund ist, warum sich alle drei Inhaltsstoffe in den Dr. Wallner Darm-Repair Kapseln finden. Laut einer Studie der Kliniken Essen-Mitte soll die Kombination dieser drei Stoffe bei Colitis ulcerosa ebenso wirksam sein wie die synthetische Standardmedizin.
Neben den heilmedizinischen Anwendungsbereichen wird Myrrhe aufgrund ihres süß-würzigen Geruchs auch in der Parfümerie gern genutzt. Den Duft verdankt das Harz den enthaltenen ätherischen Ölen.

 

Wie wirkt Myrrhe?

Myrrhe kann auf unterschiedliche Weise entweder äußerlich oder innerlich angewandt werden. Zur Einnahme gibt es die Möglichkeit kleine Stücke einfach zu zerkauen (und bei Wunsch zu schlucken). Das schmeckt aber sehr bitter und klebt an den Zähnen. Deswegen gibt es auch die Möglichkeit, Myrrhe-Präparate zu kaufen – in Tabletten oder Kapselform. Diese Anwendung ist vor allem bei Darmbeschwerden sinnvoll. Die Myrrhe kann so direkt im Darm ihre Arbeit leisten. Studien haben gezeigt, dass sie die Darmbarriere in derselben Qualität stabilisiert wie bei bestimmten Krankheiten verordnete Kortisonpräparate. Auch bei Bronchitis leistet Myrrhe innerlich angewendet gute Arbeit.


Bei Zahnfleischentzündungen oder Bläschen im Mund- und Rachenbereich eignen sich Tinkturen. Sie kann man entweder direkt auf die betroffene Stelle auftragen oder man nutzt Myrrhe-Mundspülungen und Gurgellösungen. Auch heute noch empfiehlt es sich, Myrrhe in Salbenform auf Verletzungen zu schmieren. Sie fördert die Wundheilung und die Narbenbildung.


Früher wurde Myrrhe ebenso wie Weihrauch häufig als Räuchermittel verwendet. Auch heute noch vertrauen viele Menschen auf die reinigende Wirkung einer Räucherung mit Myrrhe. Das spielt nicht nur eine wichtige Rolle in spirituellen Kreisen, sondern dient als Aromatherapie auch der Gesundheitsvorsorge.

 

Dosierung von Myrrhe

Bei Entzündungen im Mund kann man Myrrhe zwei- bis dreimal täglich direkt mit der Tinktur einstreichen. Oder aber man gibt fünf bis zehn Tropfen Myrrhe-Tinktur in ein Glas Wasser und spült damit den Mund oder gurgelt. Bei der Einnahme von Tabletten und Kapseln für den Verdauungstrakt oder bei Bronchitis empfiehlt es sich, den Herstellerangaben zur Dosierung Folge zu leisten. Am besten hält man diesbezüglich Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker. Auch bei Salben empfiehlt es sich, nach Packungsbeilage vorzugehen.

 

Nebenwirkungen von Myrrhe

Die Studienlage bei Schwangeren, Stillenden und Kindern ist noch zu dünn, um für die Einnahme eine Empfehlung abzugeben. Auf der Mundschleimhaut kann die Myrrhe-Tinktur beim Auftragen kurzzeitig brennen, vor allem an jenen Stellen, die entzündet sind. Auch der Geschmackssinn kann vorübergehend beeinträchtig werden. Salben können eventuell die Haut reizen. Prinzipiell ist Myrrhe jedoch sehr gut verträglich. Achtung ist für trockene Alkoholiker bei der Verwendung von Tinkturen geboten, da diese auf Alkohol basieren.

 

Häufige Fragen

Für was ist Myrrhe gut?

Myrrhe hat eine Vielzahl von Anwendungsgebieten in der Heilmedizin. Sie hilft bei Darmbeschwerden sowie entzündlichen Darmerkrankungen. Außerdem kann man Myrrhe-Tinkturen bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich auftragen.


Ist Weihrauch und Myrrhe dasselbe?

Myrrhe und Weihrauch sind beides Harze, allerdings unterschiedlicher Bäume.


Ist Myrrhe eine Droge?

Myrrhe hat keine berauschende oder süchtig machende Wirkung, ist allerdings als Arzneidroge zugelassen.


Ist Myrte gleich Myrrhe?

Nein, Myrte ist ein Strauch aus dem Mittelmeerraum, wohingegen Myrrhe einerseits eine im Orient und in Afrika beheimatete Strauch- bzw. Baumart, andererseits auch das daraus gewonnene Harz bezeichnet.


Was ist Myrrhe einfach erklärt?

Myrrhe, die heute noch als Räuchermittel und als Inhaltsstoff von Heilmittel Verwendung findet, ist eigentlich das Myrrhe-Harz. Es entsteht durch Verletzungen des im arabischen Raum und Afrika heimischen Myrrhe-Baumes (oder Strauches) und wird danach abgeerntet und gegebenenfalls weiterverarbeitet.