Gamma-Aminobuttersäure (GABA)

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Die y-Aminobuttersäure (auch: Gamma-Aminobuttersäure) ist ein bedeutender Neurotransmitter und wird bei sehr vielen Lebewesen, wie auch beim Menschen, vom Körper selbst produziert. Häufig liest man die Abkürzung GABA als Bezeichnung für diese Aminosäure, die in unserem Körper eine wichtige Rolle beim Stressabbau spielt.

Was ist Gamma-Aminobuttersäure?

GABA ist eine nicht-proteinogene Aminosäure. Das bedeutet, dass sie nicht in unserer DNA codiert ist und vom Körper auch nicht für die Eiweißaufbau eingesetzt wird. Die y-Aminobuttersäure hat jedoch als Botenstoff (Neurotransmitter) eine gewaltige Aufgabe im zentralen Nervensystem. Sie ist für unsere Gefühlslage zuständig. Das bedeutet, dass die Gamma-Aminobuttersäure sämtliche Funktionen, die mit Gefühlen zu tun haben, maßgeblich beeinflusst und mitbestimmt.

 

Wogegen hilft Gamma-Aminobuttersäure?

Ein Mangel an Gamma-Aminobuttersäure kann einige unangenehme Folgen für den Menschen haben. (Leistungs-) Sportler zum Beispiel tun sich mit einem Mangel an y- Aminobuttersäure wesentlich schwerer, Muskelmasse aufzubauen. Außerdem können Muskelverspannungen und -krämpfe auftreten.
Aber auch Schlafstörungen, innere Unruhe und Angstzustände können auf einen Mangel an Gamma-Aminobuttersäure zurückzuführen sein. Oft gepaart mit erhöhtem Blutdruck oder hohem Stressempfinden. Auch Schmerzempfindlichkeit tritt durch einen GABA-Mangel verstärkt zutage.
GABA hat in China eine sehr lange Tradition als natürliches Beruhigungsmittel. Es wird dort als Tee oder in Kapselform verabreicht und bevorzugt abends konsumiert, um gut einschlafen zu können. Seit den 60er Jahren wird die y-Aminobuttersäure auch bei uns erforscht und zeigt in zahlreichen Studien zwar positive Wirkungen, eindeutige wissenschaftliche Ergebnisse bleiben bislang aber aus.

 

Wie wirkt Gamma-Aminobuttersäure?

Die y-Aminobuttersäure wird an zwei Stellen im Körper aus Glutamat (nicht mit dem künstlich hergestellten Würzstoff zu verwechseln) produziert: Im Gehirn und in der Bauchspeicheldrüse. GABA aus dem Gehirn kann die Blut-Hirn-Schranke nicht durchqueren, weshalb ihr Wirkungsbereich alleine im Gehirn bleibt. Von der Bauchspeicheldrüse aus aber verteilt sich die Gamma-Aminobuttersäure im ganzen Körper. Die zwei wesentlichen Wirkungsweisen sind:

Anti-Stress-Mittel: Wir sind täglich sehr vielen Reizen ausgesetzt, die alle ungefiltert ins Gehirn gelangen. Hauptsächlich werden diese Informationen in der Nacht verarbeitet. Eine Überforderung an Reizen führt zu Schlaflosigkeit, was zu einem Leistungsabfall, meist zu noch mehr Sorgen und noch schlechterem Schlaf führt. Das GABA in unserem Hirn ist dafür zuständig, dass wir uns entspannen können. Es verlangsamt die ankommenden Reize, die Stress und Angst auslösen, hemmt sie oder transportiert sie oftmals einfach gar nicht weiter. Für seine Wirkungsweise braucht es das Glückshormon Serotonin, das sich ebenfalls positiv auf unsere Stimmung auswirkt. Serotonin ist für die Produktion von Gamma-Aminobuttersäure im Hirn mitverantwortlich, weshalb ein Mangel an Serotonin auch einen Mangel an GABA bedingen beziehungsweise die Wirkungsweise der y-Aminobuttersäure einschränken kann.

Muskelaufbau: Die Gamma-Aminobuttersäure hat einen positiven Effekt auf unsere Wachstumshormone, weil es deren Aufbau aktiviert. Gleichzeitig führt es zu einer Reduktion des Körperfetts. Daher ist die zusätzliche Einnahme von GABA unter Leistungssportlern ziemlich beliebt. Es wirkt wie ein natürliches, zugelassenes Doping-Mittel.

 

Dosierung und Einnahme von Gamma-Aminobuttersäure

In unseren Breiten wird GABA in der Regel pulverisiert in einer Kapsel oder als reines Pulver dargereicht. Die Dosierung ist abhängig vom Mangel oder dem zu erreichenden Ziel. Häufig wird GABA in Kombination mit Glutamat verabreicht. 4 mg y-Aminobuttersäure mit 10 mg Glutamat täglich können bei Sportlern bei einer Einnahme über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten zu einem Muskelaufbau von zwei bis vier Kilogramm führen.

 

GABA sollte immer abends eingenommen werden, zirka dreißig Minuten vor dem Zubettgehen, damit sich die entspannende Wirkung auch entfalten kann. Frühestens jedoch 45 Minuten nach der letzten Mahlzeit. Die vom Hersteller empfohlene Tagesration sollte auf keinen Fall überschritten werden.

 

Nebenwirkungen von Gamma-Aminobuttersäure

Nebenwirkungen können, müssen aber nicht auftreten, wenn man y-Aminobuttersäure als Nahrungsergänzung zu sich nimmt. Und meist verschwinden diese auch sehr schnell – häufig kommt es überhaupt nur bei der ersten Einnahme dazu. Es kann sich dabei um ein Kribbeln vom Gesicht bis zum Nacken handeln. Manche Personen bekommen auch einmalig Durchfall und Magengrummeln. Beides sollte jedoch ohne Zutun nachlassen oder ganz verschwinden.
Auch ein verlangsamter Herzschlag könnte die Folge einer GABA-Zuführung sein. Sollten die Nebenwirkungen nicht nach kurzer Zeit verschwinden, so ist auf jeden Fall ein Arzt zu konsultieren. Für Schwangere und Epileptiker empfiehlt sich die Einnahme von GABA nicht.

 

Häufige Fragen

Es macht Gaba?

GABA sorgt dafür, dass man im Schlaf aber auch während des Tages Entspannung und Erholung findet. Es hemmt die Reize, die unser Gehirn be- und überlasten und schützt uns so vor Angstgefühlen und Stress.


Ist Gaba Legal?

Die Einnahme von GABA ist für Sportler legal. Im Pferdesport jedoch hat der US-amerikanische Dachverband (USEF) GABA und Hydroxy-GABA verboten, weil sie nachweislich Abwehrreaktionen im Pferdekörper auslösen.


Ist die Einnahme von Gaba gefährlich?

Grundsätzlich sollte vor der Einnahme der Gamma-Aminobuttersäure ein Arzt aufgesucht werden. Die Nebenwirkungen sind meist zwar nur kurz andauernd und nicht gefährlich, dennoch muss man mit Kribbeln im Gesicht, Durchfall und Magenverstimmungen und sogar einem verlangsamten Herzschlag rechnen.


Wo sitzen die Gaba_Rezeptoren?

Die GABA-Rezeptoren sind im Gehirn und im Rückenmark verbreitet.


Kann Gaba deinen Blutdruck senken?

Ja, GABA scheint eine blutdrucksenkende Wirkung zu haben. Eine gleichzeitige Einnahme von Gamma-Aminobuttersäure mit blutdrucksenkenden Medikamenten kann zur Folge haben, dass der Blutdruck zu niedrig wird.