L-Glutamin

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Auf der Erde kommen zwei Glutamin-Arten vor: L-Glutamin und D-Glutamin. Jedoch ist nur eine für den menschlichen Organismus von Bedeutung. Das D-Glutamin ist kein Proteinbestandteil und somit für den menschlichen Stoffwechsel irrelevant. Das L-Glutamin wiederum ist eine nicht essentielle Aminosäure, die wir einerseits selbst im Körper herstellen, andererseits auch über die Nahrung aufnehmen.

Was ist L-Glutamin?

Keine andere Aminosäure ist im menschlichen Körper so stark vertreten wie L-Glutamin. Die höchste Konzentration findet sich wiederum im Blutplasma und in den Muskelzellen, die auch für die Produktion des L-Glutamin zuständig sind. Der Körper stellt die Aminosäure aus Glutaminsäure her. Enthalten ist diese in hohen Anteilen in folgenden tierischen wie pflanzlichen Produkten:

 

  • Käse
  • Sojabohnen
  • Erdnüsse
  • Dinkelmehl
  • Linsen
  • Fleisch und Schinken
  • Eier
  • Haferflocken
  • Reis

L-Glutamin spielt eine entscheidende Rolle in der Zellerneuerung, aber auch in der Proteinproduktion. Selbst am Ausgleich des Wasserhaushaltes ist L-Glutamin beteiligt. Bei einer ausgewogenen Ernährung braucht man keinen Mangel zu fürchten. Auch bei einer veganen Ernährungsweise kann man den Bedarf gut mit pflanzlichen Produkten decken.

 

Welche Arten von L-Glutamin gibt es

Wenn in der Medizin oder der Ernährungslehre von Glutamin die Rede ist, ist immer automatisch das L-Glutamin gemeint. Meist lässt man das „L“ einfach weg, da das D-Glutamin keine Rolle im menschlichen Stoffwechsel spielt. L-Glutamin und D-Glutamin sind chemisch gesehen einfach spiegelverkehrt aufgebaut. Es gibt auch ein Gemisch der beiden, das nennt sich racemisches DL-Glutamin, das aber genauso wenig Bedeutung für den Menschen hat.

 

Wogegen hilft L-Glutamin

L-Glutamin erledigt eine Vielzahl von Aufgaben im menschlichen Körper und zwar von ganz alleine. Nur in Ausnahmefällen ist es nötig, L-Glutamin zu substituieren, da der Bedarf über die Eigenproduktion und die Nahrung in der Regel gut gedeckt ist. Glutamin muss also nur bei einem Mangel zusätzlich eingenommen werden. Das ist zum Beispiel bei großflächigen Verbrennungen der Fall. Auch schwere Operationen oder Verletzungen können zu einem Mangel oder besser gesagt einem erhöhten Bedarf führen, da L-Glutamin ja einen wichtigen Beitrag bei der Zellerneuerung leistet. Infektionen oder Stress können ebenfalls zu einem Mangel führen, ebenso wie starker Gewichtsverlust aufgrund von chronischen Darmerkrankungen wie dem Leaky Gut Syndrom. Auch übermäßiger Sport kann einen höheren Bedarf an L-Glutamin hervorrufen, als der Körper bereitstellen kann. Die Folgen eines Mangels sind einerseits ein schwaches Immunsystem gepaart mit einem höheren Infektionsrisiko, andererseits der Verlust von Muskelmasse.

 

Wie wirkt L-Glutamin

Glutamin kommt als Stoffwechselzwischenprodukt in allen pflanzlichen und tierischen Organismen vor. Für uns Menschen ist es ein wichtiger Proteinbaustein, der Energie an die Zellen liefert. In dieser Funktion spielt L-Glutamin gerade für schnell wachsende Zellen eine entscheidende Rolle. Zusätzlich zur Proteinbelieferung stellt L-Glutamin nämlich auch Stickstoff bereit, der für die kleinsten Zellbausteine von Nöten ist. Deswegen wird es bei schwerwiegenden Verbrennungen und nach Operationen verabreicht. Aber auch die Darmschleimhaut wird durch Glutamin versorgt, weshalb eine Therapie auch bei chronischen Darmkrankheiten empfehlenswert ist. Bei einem Leaky Gut Syndrom beispielsweise kann die Einnahme von Dr. Wallner Darm-Leaky, das L-Glutamin als wichtigen Inhaltsstoff führt, die Symptome lindern.

 

Gemeinsam mit einer anderen Aminosäure produziert L-Glutamin ein wichtiges Antioxidans, nämlich Glutathion, und ist auch ein wichtiger Zulieferer für unser Immunsystem. Regulierend wirkt L-Glutamin auch auf unseren Säure-Basen-Haushalt, auf die Eiweißbilanz unserer Muskulatur und auf die Fettspeicherung. Durch die zellerneuernde Wirkung soll L-Glutamin auch vorzeitiger Hautalterung vorbeugen und die Haarfollikel stärken.


 

Dosierung und Einnahme von L-Glutamin

Da der Körper in der Regel genügend L-Glutamin produziert oder ausreichend über die Nahrung aufgenommen wird, sollte eine Substituierung vorab mit einem Arzt abgesprochen werden. Bei einem Mangel werden meist Kuren mit zwei bis zehn Milligramm L-Glutamin täglich verordnet. Bei großflächigen Verbrennungen kommt es auch vor, dass die Aminosäure intravenös verabreicht wird und die Dosis bis zu vierzig Milligramm pro Tag beträgt.


 

Nebenwirkugen von L-Glutamin

Eine höhere Dosis von L-Glutamin kann zu Durchfall und Blähungen führen, allerdings nur, wenn die Aminosäure oral verabreicht wird. Da empfiehlt es sich, die Tagesration auf mehrere Dosen aufzuteilen. Außerdem kann es bei längerer Einnahme zu einem Anstieg des Glutamat-Spiegels kommen. Dies ist problematisch für Menschen mit Glutamat-Unverträglichkeit. Auch Epileptikern wird von der Einnahme von L-Glutamin abgeraten. Ansonsten weist L-Glutamin eine sehr gute Verträglichkeit auf.


 

Häufige Fragen

Für was ist L-Glutamin gut?

L-Glutamin hat viele Funktionen im menschlichen Körper. Einerseits ist die Aminosäure ein wichtiger Eiweiß-Baustein, andererseits versorgt sie vor allem schnell wachsende Zellen mit Energie. Glutamin trägt maßgeblich zum Stoffwechsel bei und kontrolliert die Wassereinlagerung in den Zellen.


Wie wirkt L-Glutamin in der Darmflora?

L-Glutamin liefert Energie zur Erneuerung der Darmzellen und dient so der Regeneration der Darmschleimhaut.


Hat L-Glutamin Nebenwirkungen?

Im Regelfall werden Glutamin-Präparate gut vertragen. Manchmal kann es bei der oralen Einnahme zu Durchfall und Blähungen kommen. Nicht zu empfehlen ist die Einnahme für Personen mit Glutamat-Unverträglichkeit sowie Epileptiker.


Kann man mit L-Glutamin Abnehmen?

Die zusätzliche Einnahme von L-Glutamin-Präparaten war früher durchaus üblich, um den Erfolg im Sport zu steigern, mehr abzunehmen und schneller Muskelmasse aufzubauen. Da es all diese positiven Effekte auf den Körper hat, kann es auch bei einer Diät unterstützend wirken.