Lavendel

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Der echte Lavendel, meist einfach als Lavendel bezeichnet, ist ein winterharter Strauch, der mittlerweile in ganz Mitteleuropa als Zierpflanze sehr geschätzt wird. Nicht zuletzt aufgrund seines herrlichen Dufts, der ihn schon lange zu einem beliebten Inhaltsstoff der Kosmetikindustrie macht. Der Duft ist es auch, der Lavendel für den menschlichen Körper so wertvoll macht, denn er entsteht aus den ätherischen Ölen und Gerbstoffen, die in der Pflanz enthalten sind. Die Anwendungsgebiete sind sehr vielseitig.

Was ist Lavendel?

avandula augustifolia, wie der echte Lavendel in der Botanik genannt wird, kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und wächst dort wild von Dalmatien über Griechenland bis in die Toskana. Die Hoch-Provence ist besonders berühmt für ihre ausladenden Lavendel-Felder, auch wenn dort nicht ausschließlich der echte Lavendel kultiviert wird. Lavendel mag es gern warm und trocken, am besten gedeiht er auf felsigen Hängen.
Die Benediktinermönche brachten den Lavendel über die Alpen. Und sogar in unseren Breiten ist er winterhart. Der Strauch zeichnet sich nicht nur durch seinen angenehmen Geruch, sondern auch durch die schöne Farbe aus. Lavendel erreicht eine Wuchshöhe von zirka einem Meter und hat aufrechte Zweige, die stark verästelt sind. Die violette Färbung seiner Blüten verleiht ihm sein charakteristisches Aussehen und macht die Lavendel-Felder der Provence zu einem Touristen-Magnet. Die Blüte dauert von Juni bis August.
In der Küche findet Lavendel Verwendung zum Würzen – entweder die jungen, frischen Zweige oder in getrockneter Form. Lavendelöl wird aus den Blütenständen und den Stängeln gewonnen. Es dient als Arznei- und Heilmittel.

 

Welche Arten von Lavenel gibt es?

Die Botanik kennt eine ganze Menge unterschiedlicher Lavendel-Arten. Die meisten jedoch sind als Zierpflanzen oder eventuell noch als Duftspender für Kosmetikpräparaten zu verwenden. Als Heilmittel gilt nur der echte Lavendel, der sich in zwei Arten teilt:

  • Lavandula angustifolia subsp. angustifolia: Sie hat ihren Ursprung in Südfrankreich und in Italien.
  • Lavandula angustifolia subsp. pyrenaica (DC.) Guinea: Sie lebt von den Pyrenäen bis ins nordöstliche Spanien.
 

Wogegen hilft Lavendel

Lavendel dient vor allem der Beruhigung. Die ätherischen Öle helfen bei Einschlafproblemen, Unruhe und Depression. Aber auch bei Blähungen, nervösem Magen oder Gallenbeschwerden kommt Lavendel zum Einsatz. Er wird auch gerne bei Migräne oder bei rheumatischen Beschwerden angewendet. Zur Besänftigung von Herz-Kreislauf-Störungen können Sitzbäder gemacht werden. Aus alten Tagen ist Lavendel bestimmt noch als Insekten-Repellent bekannt. Früher war es üblich, kleine Säckchen mit Lavendel in den Kleiderschrank zu hängen, um Motten fernzuhalten.

 

Wie wirkt Lavendel

Die Basis der Wirkungsweise sind die ätherischen Öle und Gerbstoffe. Jedoch kann Lavendel auf ganz unterschiedliche Arten angewandt werden. Zur innerlichen Anwendung empfehlen sich Tees oder Nahrungsergänzungsmittel, die echten Lavendel als Inhaltsstoff führen. Es gibt auch Öle zur oralen Einnahme. Da reicht meist schon ein Tropfen pro Tag. Bei mancherlei Beschwerden hat sich jedoch die Aromatherapie bewährt. Auszüge aus Lavendelblüten eignen sich auch zum Einreiben. Die hautreizende Wirkung ist gut gegen rheumatische Beschwerden. Um Herz-Kreislaufbeschwerden zu bekämpfen wiederum ist Lavendel als Badezusatz erhältlich. Auch in vielen Gurgellösungen ist Lavendel enthalten, weil er antibakterielle Fähigkeiten besitzt.
Eine (in-vitro) Studie aus Portugal hat gezeigt, dass Lavendel auch effektiv gegen Hefe- (Candida) und Fadenpilze ist. Eine Folgestudie mit menschlichen Probanden ist noch ausgeblieben, wodurch die Wirkungsweise noch nicht nachgewiesen ist.

 

Dosierung und Einnahme von Lavendel

Wie man Lavendel am besten einnimmt, hängt vom jeweiligen Präparat ab. Wer Lavendelöl oral bevorzugt, sollte nicht mehr als ein bis vier Tropfen täglich einnehmen. Das Öl schmeckt sehr bitter, am besten tropft man es auf ein Stück Zucker. Bei der Zubereitung von Tee nimmt man ein bis zwei Teelöffel getrockneten Lavendel und gießt diesen mit heißem Wasser auf. Bis zu drei Tassen täglich sind unbedenklich. 20 – 100 Gramm auf 20 Liter Wasser dienen als Richtlinie für Badezusätze aus Lavendel.

 

Nebenwirkungen von Lavendel

Bei einer entsprechend dosierten Einnahme ist kaum mit Nebenwirkungen zu rechnen. Bei manchen Menschen kann das ätherische Öl eine leicht allergische Reaktion auslösen. In seltenen Fällen bedingt die orale Einnahme Aufstoßen oder Übelkeit. Eine Überdosierung von Lavendel kann zu Erbrechen, Bauchschmerzen oder Durchfall führen.

 

Häufige Fragen

Für was ist Lavendel-Öl gut?

Lavendel-Öl wirkt auf den Organismus beruhigend und hilft bei Schlafstörungen, Angstzuständen, Depressionen, nervösen Leiden oder Panikattacken.


Kann man Lavendel-Öl pur auf die Haut auftragen?

Nein, reines Lavendel-Öl ist reizend und sollte nicht direkt auf die Haut aufgetragen werden. Um Lavendel direkt auftragen zu können, braucht es zumindest ein Träger-Öl. Am besten sollte man sich beim Arzt oder Apotheker über das richtige Präparat informieren.


Wie wirkt Lavendel auf die Psyche?

Die beruhigende und entspannende Wirkung von Lavendel auf die menschliche Psyche wurde bereits in mehreren Studien bestätigt. Daher ist Lavendel als Tee oder als Aroma-Therapie geeignet, um Stress zu reduzieren und bei Einschlafproblemen, Angstzuständen oder Depressionen zu helfen.


Ist Lavendel gut für die nerven?

Lavendel hat eine beruhigende Wirkung auf das Zentralnervensystem. Er hilft gegen Schlafprobleme und nervöse Magen-Darm-Beschwerden.


Welche Tiere mögen keinen Lavendel?

Die meisten Insekten können Lavendel nicht leiden. Das gilt für Schädlinge wie Blattläuse genauso wie für Ameisen und Wespen. Auf Bienen und Schmetterlinge wiederum wirkt er anziehend.